Zum Inhalt springen

Die Steve-Jobs-Methode: Wie ein 10-Minuten-Spaziergang Ihre Karriere revolutionieren kann

Ein mit herabgefallenen Herbstblättern bedeckter Ziegelweg schlängelt sich durch einen Park mit hohen Bäumen, von denen einige mit Efeu umwachsen sind. Im Hintergrund sind Menschen zu sehen, die zwischen den Bäumen spazieren gehen. Das Laub ist gelb und orange.

Kennen Sie das Gefühl?

Sie sitzen vor einer wichtigen Entscheidung – vielleicht dem nächsten Karriereschritt, einer kniffligen Führungsaufgabe oder der Vorbereitung auf ein entscheidendes Gespräch – und fühlen sich blockiert. Sie wälzen Gedanken, analysieren, grübeln, doch der erlösende Geistesblitz bleibt aus. In unserer leistungsorientierten Welt lautet der Reflex oft: mehr Anstrengung, mehr Konzentration, mehr Zeit am Schreibtisch.

Doch was, wenn genau das der falsche Weg ist? Eine überraschend einfache Methode, auf die schon der legendäre Apple-Gründer Steve Jobs schwor, zeigt einen anderen Weg auf – und die moderne Neurowissenschaft bestätigt seine Genialität.

Die 10-Minuten-Regel: Einblicke in das Denken eines Visionärs

Walter Isaacson, der Biograf von Steve Jobs, beschreibt eine faszinierende Gewohnheit des Tech-Pioniers: Stand Jobs vor einem komplexen Problem und fand nach etwa zehn Minuten intensiven Nachdenkens keinen Lösungsansatz, tat er etwas Unerwartetes. Er stand auf und ging spazieren. Er tat dies nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus der tiefen Überzeugung, dass die besten Ideen in der Bewegung und im Abstand zum Problem entstehen. Diese Vorgehensweise war keine zufällige Marotte, sondern eine bewusste Strategie, um Kreativität freizusetzen.

Die Wissenschaft hinter dem Spaziergang

Was Jobs intuitiv praktizierte, untermauert die Neurowissenschaftlerin Mithu Storoni heute mit Fakten. In ihrem Buch „Hyperefficient“ erklärt sie, dass unser Gehirn bei kreativen Prozessen anders funktioniert als bei rein mechanischen Aufgaben. Während mehr Anstrengung beim Heben von Gewichten zu mehr Muskelkraft führt, führt mehr geistiger Druck bei kreativen Blockaden oft nur zu mehr Frustration.

Storoni beschreibt, dass ein Spaziergang unser Gehirn in einen optimalen Zustand versetzt. Die leichte körperliche Aktivität hält uns wach und aufmerksam, verhindert aber gleichzeitig, dass wir uns in einem einzigen Gedanken festbeißen. Die sich ständig verändernde Umgebung zwingt unseren Geist, loszulassen und zu wandern. In diesem Zustand zwischen fokussierter Aufmerksamkeit und entspannter Gelöstheit entstehen jene unerwarteten Verbindungen und neuen Perspektiven, die wir als „Geistesblitz“ bezeichnen.

So nutzen Sie die 10-Minuten-Regel für Ihre Karriere

Diese Methode ist ein kraftvolles Werkzeug, das Sie sofort in Ihren Berufsalltag integrieren können. Gerade für Frauen in anspruchsvollen Positionen, die oft mit komplexen Entscheidungen und hohen Erwartungen konfrontiert sind, bietet dieser Ansatz eine wertvolle Strategie, um Klarheit und Souveränität zu gewinnen.

  1. Setzen Sie sich ein Zeitlimit: Wenn Sie das nächste Mal vor einer schwierigen Aufgabe stehen – sei es die Strukturierung eines wichtigen Projekts oder die Vorbereitung auf ein Gehaltsgespräch –, geben Sie sich bewusst ein Zeitfenster von zehn Minuten für intensives, fokussiertes Nachdenken.
  2. Stehen Sie auf und gehen Sie: Ist nach diesen zehn Minuten keine klare Richtung in Sicht, unterbrechen Sie die Arbeit bewusst. Stehen Sie auf, verlassen Sie Ihren Schreibtisch und machen Sie einen kurzen Spaziergang. Wichtig dabei: Lassen Sie Ihr Smartphone zurück. Widerstehen Sie dem Drang, E-Mails zu checken oder Anrufe zu tätigen.
  3. Lassen Sie die Gedanken schweifen: Konzentrieren Sie sich während des Spaziergangs auf Ihre Umgebung. Nehmen Sie die Geräusche, die Farben, die Bewegung um sich herum wahr. Erlauben Sie Ihren Gedanken, frei zu wandern, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.
  4. Kehren Sie mit neuer Perspektive zurück: Wenn Sie an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren, werden Sie oft feststellen, dass sich Ihre Perspektive auf das Problem verändert hat. Die Blockade hat sich gelöst und neue Lösungswege tun sich auf.

Mehr als eine Pause – Eine Investition in Ihre Klarheit

Die 10-Minuten-Regel ist mehr als nur ein Tipp für mehr Produktivität. Sie ist eine Einladung, unsere festgefahrenen Vorstellungen von Arbeit und Leistung zu hinterfragen. Sie lehrt uns, dass die wertvollsten Pausen oft jene sind, in denen wir scheinbar „nichts tun“. Es ist eine bewusste Entscheidung, dem eigenen Denken Raum zur Entfaltung zu geben.

Gerade in Phasen der beruflichen Neuorientierung oder vor großen Karrieresprüngen kann diese Methode Ihnen helfen, den nötigen Abstand zu gewinnen, um kluge und authentische Entscheidungen zu treffen. Es ist ein Akt der Selbstführung und ein Bekenntnis zur eigenen mentalen Gesundheit.

Ihr nächster Schritt zu mehr Gelassenheit und Erfolg

Ich lade Sie ein, dieses einfache, aber wirkungsvolle Experiment selbst zu wagen. Machen Sie die 10-Minuten-Regel zu Ihrem persönlichen Ritual. Beobachten Sie, wie sich Ihre Fähigkeit, kreative Lösungen zu finden und klare Entscheidungen zu treffen, verbessert.

Manchmal ist der größte Schritt nach vorn ein kleiner Schritt aus der Tür. Wagen Sie ihn.

Ein gemauerter Weg schlängelt sich durch einen Park mit hohen Bäumen, die mit Herbstlaub bedeckt sind. Gefallene Blätter liegen verstreut auf dem Weg, und im Hintergrund sind zwischen den Bäumen zwei Menschen zu sehen.